Wartung von Solaranlagen sichert Erträge

In den Sommermonaten produzieren Photovoltaik- und Solarthermieanlagen den Großteil ihres Jahresertrags. Lassen die Erträge nach, ist es Zeit, die Anlage überprüfen zu lassen.

Immer mehr Hauseigentümer entscheiden sich für eine Solaranlage. Im Fall von Photovoltaikanlagen liefern sie günstigen Strom, während Solarthermieanlagen die Bewohner mit umweltfreundlicher Wärme versorgen. Schon ab März beginnt die Hauptsaison für die solare Energieerzeugung und dauert bis in den Herbst. In dieser Zeit erzeugen Solaranlagen rund 80 Prozent ihres Jahresertrags.

Erträge kontrollieren
In den meisten Photovoltaikanlagen ist ein Monitoringsystem integriert, das bei der Erkennung kleiner oder versteckter Schäden hilft. Über eine digitale Plattform oder eine App zeigt es den Stromertrag der Anlage an. Liegen die Werte deutlich unter dem Ertrag des Vorjahres oder den Vergleichswerten aus dem Internet, kann das ein Indiz für eine Störung sein. Solche Überwachungssysteme geben auch Auskunft über die Leistungen von Batteriespeichern.

Bei Solarthermieanlagen funktioniert die Überprüfung am besten über den Wärmemengenzähler. Mit diesem können die Erträge mit den Vorjahreswerten verglichen werden. Die Funktion der Anlage kann an einem sonnigen Tag per Hand geprüft werden. Dabei gilt: Die warme Leitung der Solarthermieanlage sollte sich wärmer anfühlen als die kalte. Zudem sollte die Pumpe normal laufen – dann ist ein leises surren zu hören. Moderne Pumpen zeigen den Betriebszustand oder die Leistungsaufnahme an.

Schäden an der eigenen Anlage erkennen
Offensichtliche Mängel können Eigentümer an der eigenen Anlage meist einfach erkennen. Mit einem Blick, etwa aus einem Dachfenster, lassen sich zum Beispiel Verunreinigungen wie Laub oder Vogeldreck und andere größere Schäden durch Witterungseinflüsse wie Sturm oder Hagel entdecken. Selber auf das Dach steigen davon ist abzuraten, da bei den meisten Dächern die Unfallgefahr zu groß ist. Technikliebhaber, die eine Drohne ihr Eigentum nennen, haben ein neues Anwendungsfeld für ihr Fluggerät gefunden: Immer öfter kommen Drohnen auch im privaten Bereich zum Einsatz, um Schäden am Haus aus der Vogelperspektive anhand einer Kamera begutachten zu können.

Stromspeicher kontrollieren
Da Solarstromspeicher geschützt im Gebäude stehen, kommen äußere Mängel eher selten vor. Zu beachten ist jedoch die Umgebungstemperatur. Für eine optimale Leistung und Lebenszeit der Lithium-Ionen-Akkus sollte die Umgebung weder Minusgrade noch Temperaturen weit über 20 Grad Celsius aufweisen. Deshalb eignen sich Garagen und warme Heizungsräume nicht für Batteriespeicher. Das Datenblatt des Geräts zeigt, wie hoch die Temperatur des Raums sein darf, ohne die Leistung zu beeinflussen.

Zur Inspektion einen Fachhandwerker rufen
Wer einen Schaden identifiziert hat oder seine Anlage generell prüfen will, sollte hierzu auf jeden Fall einen Fachhandwerker beauftragen. Dabei untersuchen Fachleute die gesamte Solaranlage, tauschen Verschleißteile aus und prüfen, ob alle Einstellungen optimal sind. Bei Photovoltaikanlagen überprüfen Fachhandwerker insbesondere die Module, die elektrischen Anschlüsse, Verkabelungen, Verglasungen und den Wechselrichter. Bei der Solarthermie umfasst das neben den Kollektoren die Umwälzpumpe, die Regelung und den Frostschutz. Bei gleichbleibend hohen Erträgen und einem störungsfreien Betrieb reicht eine Wartung alle paar Jahre aus, am besten vor Beginn der Hauptsaison.

Wartungsverträge können sinnvoll sein
Zudem bieten Handwerker auch Wartungsverträge für die regelmäßige Inspektion in einem vorher vereinbarten Rhythmus an. Ganz gleich, ob es sich um eine Solarwärme- oder eine Solarstromanlage handelt: Mit einem Wartungsvertrag sichern sich Eigentümer in der Regel bessere Konditionen. Dabei vereinbaren sie festgelegte Intervalle und Aufgaben mit einem Handwerksbetrieb für mehrere Jahre im Voraus. Die Experten können besser planen und kommen Eigentümern mit günstigeren Konditionen entgegen.

Tipp: Einstrahlungskarte des Deutschen Wetterdienstes
Der regionale Standort ist entscheidend dafür, wie hoch die Stromerträge einer Photovoltaikanlage sind. Um diese für eine Region abschätzen zu können, gibt es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) eine Einstrahlungskarte. Betreiber von Solaranlagen können die genaue Sonneneinstrahlung pro Monat für ganz Deutschland ablesen

www.dwd.de/DE/leistungen/solarenergie/solarenergie.html;jsessionid=2932D2867895ACF3E4F04CE8BA59F16D.live31081?nn=16102

Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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