Knallige Farben oder zumindest intensive Farbtöne geben dem Raum eine starke Aussage. Wer farbige Wände in Kombination mit einer nicht weißen Tapete zur Geltung bringen möchte, sollte die Wandfarbe mit der Tapete abstimmen. Ein schöner Nebeneffekt: Bei offenen Grundrissen lassen sich unterschiedlich genutzte Bereiche durch unterschiedliche Wandfarben oder gemusterte Tapeten optisch trennen und vermitteln dadurch Behaglichkeit. Groß im Kommen sind Fototapeten, die heute nichts mehr mit den schnulzigen Motiven der 1980er-Jahre zu tun haben. Die modernen Versionen holen dank hochauflösender Bildtechnik täuschend echt aussehende Natur- oder Architekturszenerien in die eigenen vier Wände. Einige Hersteller bringen sogar das ganz persönliche Lieblingsmotiv, zum Beispiel aus dem Urlaub, auf die gesamte Wand.
Besondere Effekte durch ungewöhnliche Materialien
Doch auch jenseits von Farbanstrich und Tapete gibt es viele Materialien, die einer Wand eine ganz eigene Anmutung geben. Ein Klassiker sind Holzvertäfelungen: Die meisten kennen sie als Nut- und Federbretter. Heutzutage gibt es die Vertäfelung als dünne großformatige Platten mit Ornamenten oder eingebauten Lichtakzenten. Eine sehr eindrucksvolle Wirkung haben vorgefertigte Kunststoffpaneele mit dreidimensionalen Mustern, die mit einem Spezialkleber direkt an die Wand gebracht und farbig angestrichen werden können. Streicht man Wand und Paneele in der gleichen Farbe, erhält die Fläche eine besondere Eleganz und Tiefe. Wer das Flair von Industriearchitektur inszenieren möchte, setzt auf sogenannte Verbundwerkstoffe. Die dünnen Platten ahmen beispielsweise eine Backstein-, Rost- oder Sichtbetonwand täuschend echt nach. Die Paneele werden mit Schrauben auf jeden Untergrund montiert. Stoßfugen und Schraublöcher lassen sich mit Spezialspachtelmasse verstreichen und der Oberfläche anpassen.
Wandpaneele mit Unterkonstruktion ermöglichen Luftzirkulation
Die fachgerechte Montage von Wandpaneelen ist abhängig von dem Material, das verarbeitet wird. Werden Wandverkleidungen auf der Innenseite von Außenwänden angebracht, brauchen sie zwingend – unabhängig davon, aus welchem Material sie bestehen – eine Unterkonstruktion, die eine ausreichende Luftzirkulation ermöglicht, da es sonst zur Schimmelbildung kommen kann. Ist die Außenhülle ausreichend gedämmt, entfällt diese Problematik. Bei innen liegenden Wänden können beispielsweise Paneele aus Kunststoff und Gips direkt auf die Wand gebracht werden. Allerdings sind insbesondere in älteren Häusern die Wände meist nicht ganz gerade und glatt, sodass dann mitunter die Montage einer Unterkonstruktion erforderlich sein könnte. Ein Zusatznutzen der Unterkonstruktion: Auf der Wand laufende Leitungsrohre verschwinden hinter den Paneelen. Ein Aspekt, der insbesondere bei Altbauten punktet. Ist die Unterkonstruktion tief genug bemessen, entsteht sogar die Möglichkeit, Regale oder Ablagen bündig zu integrieren. Sie können zusätzlich mit LED-Leuchtstreifen in Szene gesetzt werden, die Elektroleitung verläuft dann unsichtbar hinter dem Paneel.
Bilder aufhängen: Proportionen beachten
Natürlich lässt sich auch mit Fotos, Postkarten oder Bildern eine Fläche in Szene setzen. Stimmen allerdings die Proportionen zwischen freier Wandfläche und Bildern nicht, wirken selbst die großartigsten Gemälde blass und kraftlos. So ist es ratsam, sich für die Montage der Bilder an der Wand Hilfslinien vorzustellen. Neben der Möglichkeit, alle Bilder über oder unter einer gedachten Linie aufzuhängen, können die Bilder auch innerhalb eines gedachten Kreises oder eines Quadrates angeordnet werden. So entsteht eine optische Ordnung auch bei der Hängung von vielen Bildobjekten.
Grünwände
Naturfreunde, die auf einen eigenen Garten verzichten müssen, können sich zum Beispiel mit einer Wand aus echtem Moos die Pflanzenwelt in die eigenen vier Wände holen. Ursprünglich wurden solche Kreationen für angesagte Restaurants oder Messestände entwickelt. Nun kommen auch Wohnungs- und Hauseigentümer auf den Geschmack und dekorieren ihre Wände mit echtem Moos. Das Material wird durch ein spezielles Verfahren konserviert, sodass die Fläche weder Düngung noch Pflege benötigt.