In älteren Häusern wurden die Türen oft nach Maß angefertigt und es ist nicht leicht, eine entsprechende neue Tür zu finden. Ganz abgesehen davon, dass mit einer Tür auch der Rahmen ausgewechselt werden muss, wobei häufig das Mauerwerk in Mitleidenschaft gerät und Ausbesserungen erforderlich sind.

Fachhandwerker schätzen den Aufwand ab
Um den Aufwand abschätzen zu können, empfiehlt Arne Bretschneider vom Bundesinnungsverband für das Tischler- und Schreinerhandwerk, Fachhandwerker zu Rate zu ziehen. „Diese erkennen schnell, um welche Oberfläche es sich bei der Tür handelt.“ Dies gelte auch vor dem Hintergrund, dass Innentüren eventuell weitere Eigenschaften wie Schall- oder Brandschutz aufweisen müssten.

Bei Innentüren ist die Reparatur maßgeblich vom Aufbau der Tür abhängig. „Im Gegensatz zu früher bestehen die Türen heute meistens nicht mehr aus Vollholz, sondern aus Spanplattenelementen mit unterschiedlichen Oberflächen wie etwa Furnier oder Kunststoffbeschichtungen“, erklärt Bretschneider. Grundsätzlich ließen sich leichte Beschädigungen hier mit Wachskitt in unterschiedlichen Farben ausbessern; für furnierte Türen eigne sich auch Holzkitt. Bei größeren Beschädigungen können Ersatzstücke material- und konstruktionsgleich vom Schreiner ersetzt werden. Mitunter muss der Schreiner auch zuerst die Beschläge nachjustieren, bevor ein Lackierer Hand anlegt.

Schäden lassen sich reparieren
Der Maler muss zuweilen noch alte Lackschichten entfernen. Dies funktioniert am besten mit besonderen Heißluftföhnen und Spachteln. Anschließend müssen Türen und Türrahmen mit einem Schleifpapier mit gröberer Körnung abgeschliffen werden. Danach lassen sich mögliche Macken oder Bohrlöcher verspachteln. Es folgt der Feinschliff und eine kurze Reinigung, bevor die Tür endgültig geölt, lasiert oder lackiert wird.

Für welche Lösung man sich entscheidet, ist vor allem Geschmacksache und hängt davon ab, wie viel man von der ursprünglichen Struktur erhalten möchte. Ist das Holz eingeölt oder lasiert, bleibt die Holzstruktur sichtbar. Bei einer lackierten Tür verschwindet das Holz komplett unter der Farbschicht.

Wasserbasierte Lacke auf dem Vormarsch
Mit Blick auf die Lackierung bleibt die Frage nach den Lösungsmitteln und ihrer Umweltverträglichkeit. „Im Innenbereich gewinnen die wasserbasierten Lacke an Bedeutung“, erklärt Thomas Maier vom Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Baden-Württemberg. Sie enthalten als Lösungsmittel vor allem Wasser und sind deutlich weniger umweltschädlich. Aber auch lösungsmittelhaltige Lacke hätten bei fachgerechter Verarbeitung nach wie vor ihre Existenzberechtigung, fügt der Experte hinzu.

Neben der Beschichtung geht es bei der Renovierung einer Tür immer auch um die Beschläge. Mal werden sie bewusst gegen moderne ausgewechselt, mal werden die alten Beschläge gesäubert oder durch andere ältere Beschläge ersetzt. Wie auch immer eine Tür modernisiert wird, das Auswechseln der vergilbten oder spröde gewordenen Gummidichtungen gehört in jedem Fall dazu.

Alte Haustüren mit höherer Energieeffizienz
Auch bei alten Haustüren kann sich eine Renovierung lohnen, will man den Stil des Hauses erhalten. Und soll ihre Energieeffizienz gesteigert werden, lassen sich auch im Nachhinein Haustürdichtungen einfräsen. Dabei kann man an der unteren Seite sogenannte Absenkdichtungen gegen Kälte und Feuchtigkeit anbringen. Das Türblatt selbst ist bei älteren Modellen meist ausreichend dick und lässt entsprechend wenig Wärme durch.

Darüber hinaus können ältere Türschlösser gegen solche mit Mehrpunktverriegelung ausgetauscht werden, um die Sicherheit einer Haustür zu verstärken. Einfache Glasscheiben in oder neben der Haustür lassen sich gegen Isolierglas oder Sicherheitsglas austauschen, um Wärmeschutz und Sicherheit entsprechend zu optimieren. Auch wenn es all diese Maßnahmen nicht umsonst gibt, lohnen sie sich vor allem für diejenigen, die mit einer alten Tür den Charme des Hauses erhalten wollen.