Teelichtöfen: DIY-Trend heizt Feuergefahr an

Mit selbst gebastelten Teelichtöfen soll man der Winterkälte ein Schnippchen schlagen. Aber ist das wirklich eine Alternative zum Heizen?

Insbesondere in den sozialen Medien kursieren derzeit viele Anleitungen, wie ein Teelichtofen schnell und einfach selbst gebaut werden kann. Die Materialliste ist übersichtlich, die Teile sind günstig: Tonuntersetzter, zwei Tontöpfe, eine Gewindestange, fünf Sechskantmuttern mit Unterlegscheiben, ein Maulschlüssel, ein Abstandhalter und natürlich Teelichter. Die Töpfe dienen als Dach, damit die Wärme der Teelichter im Inneren des Tongefäßes aufgefangen und gleichmäßig abgegeben wird. Das hört sich zwar einfach an. Experten der Feuerwehren warnen allerdings vor der Nutzung, da der Effekt der Energieerzeugung fraglich und sogar gefährlich ist.

Wie gefährlich ist ein Teelichtofen?
Zahlreiche Feuerwehren veröffentlichen Videos, die zeigen, wie schnell solch ein selbst gemachter Ofen in Brand geraten kann. Brennt der Ofen über einen längeren Zeitraum, beginnt das Wachs in den Teelichtbehältern zu sieden. Stehen die Teelichter eng beieinander, erhöht sich die Temperatur und das Wachs kann in Brand geraten. Beim Versuch, die Flammen auszupusten kommt es zum Funkenflug. Tischdecken und Gardinen fangen sehr schnell Feuer, und ein Zimmerbrand ist kaum noch zu verhindern.

Wichtig: Wachsbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da eine Verpuffung droht. Genau wie bei einem Fettbrand sollte der Löschversuch mit einer Feuerdecke erfolgen, um die Flammen zu ersticken. Eine weitere Gefahr stellen die heißen Tontöpfe dar, an denen man sich leicht verbrennen kann.

Auch das Raumklima verschlechtert sich. Die brennenden Teelichter verbrauchen Sauerstoff und geben Ruß sowie Feinstaub ab. Dies kann zu einer Kohlenmonoxidvergiftung (Rauchgasvergiftung) führen. Wer Kerzen über einen längeren Zeitraum in einem geschlossenen Raum nutzt, sollte regelmäßig lüften, um diese Gefahr zu reduzieren. Der minimale Heizeffekt geht dabei verloren.

Werden durch die Nutzung von Teelichtöfen Energiekosten gesenkt?
Teelichter erbringen lediglich eine Heizleistung von 30 bis 40 Watt. Damit reichen sie nicht annähernd an eine Heizung heran, bei der man mit 50 bis 100 Watt pro Quadratmeter rechnet. Es bräuchte also mindestens ein, besser zwei Teelichter pro Quadratmeter, um eine spürbare Erwärmung im Raum zu erzielen. Aber dies wäre sehr teuer und zudem noch gefährlich. Teelichter kosten zwischen 5 und 10 Cent und brennen circa zwei bis vier Stunden. Um einen Raum von 15 Quadratmetern mit Teelichtern aufzuheizen, müssten sie rund acht Stunden brennen. Dafür wären rund 6 Euro an Anschaffungskosten fällig – das rechnet sich auch bei höheren Energiekosten nicht.

Welche Versicherung zahlt bei einem Brandschaden?
Kerzenöfen sollten beim Verlassen des Raumes gelöscht werden. Unbeaufsichtigte Kerzen werden als grob fahrlässig bewertet.

Je nach Art des Schadens begleichen eine Wohngebäudeversicherung, eine Hausratversicherung oder bei Schäden an fremdem Eigentum die Privathaftpflichtversicherung Brandschäden. Die GEV Grundeigentümer-Versicherung berät Sie gern unter der Telefonnummer 040 3766 3367.

Grundeigentümer-Versicherung (GEV)

Suchcode: 2212-fv01