Smarthome: Sensoren für Senioren

Smarte Herde und Wasserhähne sowie ein automatisiertes Hausnotrufsystem – moderne Technologien bieten mehr Sicherheit im eigenen Zuhause. Gerade für Senioren haben die Systeme viele Vorteile.

Deutschlands Häuser und Wohnungen werden immer intelligenter: Einer Erhebung des Branchenverbandes Bitkom zufolge haben bundesweit 43 Prozent aller Bürger mindestens eine Smarthome-Anwendung in ihren eigenen vier Wänden. Meist handelt es sich dabei um intelligente Lampen und Leuchten, mit denen sich unter anderem die Helligkeit oder Lichtfarbe per App regeln lassen. Viele Modelle schalten sich automatisch beim Verlassen des Raums aus beziehungsweise beim Wiederbetreten ein. Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise liegen derzeit ebenfalls smarte Heizkörperthermostate im Trend. Die Gründe, sich die vernetzten Technologien ins Haus zu holen, liegen auf der Hand: Für 74 Prozent der vom Bitkom e. V. Befragten spielen Komfort, Lebensqualität und Sicherheit eine große Rolle, 72 Prozent wollen Energie sparen.

Themen wie Komfort, vor allem aber Sicherheit haben gerade für Senioren noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Doch unter den Smarthome-Nutzern ist die Generation 65 plus noch vergleichsweise gering vertreten. Lediglich 18 Prozent der über 65-Jährigen nutzen entsprechende Geräte. „Insbesondere Senioren sollten sich mit dem Thema Smarthome befassen oder entsprechend beraten lassen“, rät Bitkom-Präsident Achim Berg. Denn die smarte Technologie könne helfen, das Leben älterer Menschen sicherer zu machen. „Sensoren können beispielsweise erkennen, wenn eine Person gestürzt ist und automatisch Hilfe rufen. Smarthome-Technologien unterstützen dabei, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben“, erläutert Berg.

Sicher im Smarthome
Über Sensoren und Kameras erkennen die Systeme zum Beispiel, wenn eine Person reglos am Boden liegt und informieren Angehörige, Nachbarn oder den Notdienst. Bei manchen Systemen werden Angehörige mit einer Push-Nachricht benachrichtigt und können – das Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt – über ihr Smartphone auf die Kamera zugreifen und nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Wieder andere Geräte lassen sich so konfigurieren, dass sie bereits Alarm schlagen, wenn etwa morgens das Licht nicht zur gewohnten Zeit eingeschaltet wird.

Doch ein Smarthome hat in puncto Sicherheit weit mehr zu bieten: Smarte Lichtsteuerung schaltet die Beleuchtung automatisch ein, wenn eine Person den Raum betritt. Eingangstüren lassen sich per App vom Sofa aus öffnen, auf Tablet oder Smartphone sehen die Bewohner zuvor, wer vor der Tür steht. Kommt der Bewohner selbst vom Einkaufen nach Hause, öffnet sich die Tür automatisch. Bei offenen Fenstern regelt das System die Heizung herunter. Regensensoren erkennen, wenn die ersten Tropfen fallen und schließen automatisch die Fenster. Rollläden lassen sich per Knopfdruck, App-Befehl oder Sprachsteuerung bedienen. Zudem schlagen Smarthome-Systeme zum Beispiel Alarm bei länger geöffneten Haustüren, über Stunden eingeschalteten Bügeleisen oder nicht ausgeschalteten Herden. Wasserwächter drehen bei überlaufenden Waschbecken oder Badewannen den Wasserhahn ab. Vernetzte Rauchmelder warnen im Alarmfall nicht nur die Bewohner mit einem Signalton, sondern informieren auch Angehörige auf deren Smartphones.

Fleißige smarte Helfer
Hinzu kommt der wichtige Aspekt der Lebensqualität. Gerade wenn im Alter jeder Handgriff schwerfällt, kann es nützlich sein, technische Unterstützung ins Haus zu holen. Saugroboter fahren eigenständig durch die Wohnung und reinigen Böden, Rasenmähroboter kümmern sich um den Garten. Nach getaner Arbeit kehren sie selbstständig in ihre Station zurück. Aber Achtung: Die kleinen flinken Helfer stellen eine zusätzliche Sturzgefahr dar.

Auf einfache Bedienbarkeit achten
Wichtig gerade in Seniorenwohnungen: Die Technologie darf ihre Anwender nicht überfordern. Systeme sollten so ausgewählt und konfiguriert werden, dass sie sich mit wenigen Klicks und einfachen Handgriffen bedienen lassen. Auch sollten Funktionen vom Bewohner selbst eingestellt und geändert werden können. Zudem gilt: Smarthome-Systeme sollten erweiterbar und mit anderen Komponenten kompatibel sein. So muss nicht das ganze Haus auf einen Schlag digital vernetzt und umgerüstet werden. Verschiedene Module lassen sich nach und nach den Bedürfnissen entsprechend installieren.

Katharina Lehmann

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