Smarthome: Für ein Plus an Sicherheit

Smarthome-Technologien machen das Leben leichter, bequemer – und vor allem sicherer. Wichtig ist jedoch, auf den Datenschutz zu achten.

Im Smart-TV läuft das Spiel der Lieblingsfußballmannschaft. Landet das Team einen Treffer, leuchten – passend zum Torjubel – im ganzen Haus die Lichter in den Vereinsfarben auf. Durch den Flur surrt leise der Saugroboter und putzt den Schmutz des Tages weg. Wird es zur Nacht hin kälter, schließen sich automatisch die Rollläden, die Heizung bringt die gerade benutzten Räume auf eine angenehme Temperatur.

Klar, ein Smarthome macht das Leben leichter und bequemer. Vier von zehn Deutschen nutzten im vergangenen Jahr entsprechende Anwendungen, wie eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom ergab. Waren es 2020 noch 37 Prozent, besaßen 2019 gar nur 31 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren vernetzte Geräte im eigenen Haushalt. Doch Smarthome-Technologien bringen mehr als nur Bequemlichkeit: Sie schenken auch ein Plus an Sicherheit.

Rundum sicher
So erkennen Smarthome-Systeme, wenn die Bewohner das Haus verlassen und schalten den vergessenen Herd aus oder schließen das Fenster und schicken im Notfall eine Meldung auf das Smartphone. Möglich macht das ein Netz aus miteinander verknüpften Sensoren und smarten Geräten, die Veränderungen in der Umgebung wahrnehmen, unablässig Daten auswerten, über WLAN miteinander kommunizieren und so Unregelmäßigkeiten erkennen.

Smarte Schließsysteme sichern Türen und Fenster und gewähren nur autorisierten Personen Zugang. Hilfreich ist das gerade für Familien – Kinder sind nicht mehr auf Schlüssel angewiesen, können diese nicht verlieren – oder für Senioren und Pflegebedürftige, denn Nachbarn und Pflegepersonal können dank smarter Türsysteme einfach ins Haus gelangen. Sie schließen offen gelassene Fenster – gerade im Keller oder auf dem Dachboden werden diese oft vergessen. Einbrecher wissen das und suchen gerade hier nach Einstiegsmöglichkeiten. Smarte Beleuchtungssysteme, kombiniert mit Bewegungsmelder und Überwachungskamera, leuchten im Störfall jeden Winkel des Hauses aus und filmen, wenn Unbefugte sich an Türen oder Fenstern zu schaffen machen und einzudringen versuchen. Zudem schlagen die smarten Sicherheitssysteme Alarm. Je nach Konfiguration erscheint eine Warnung auf dem Smartphone des Bewohners, oder die Meldung geht direkt an die örtliche Polizeidienststelle.

Smart Lights simulieren Anwesenheit
Gerade in Herbst und Winter nutzen Einbrecher den Schutz der Dunkelheit für ihre Raubzüge. Dabei verbergen sie sich nicht nur in den Schatten der früh hereinbrechenden Nacht. Sie spähen Häuser und Wohnungen im Vorfeld aus; helle oder unbeleuchtete Fenster verraten ihnen, wann die Bewohner zu Hause sind oder ob das Haus gerade unbewacht ist. Hier helfen sogenannte Smart Lights. Per Smartphone-App lässt sich die vernetzte Beleuchtung auch aus der Ferne ein- und ausschalten – und das nicht nur zentral, sondern auch für einzelne Räume. So simulieren Smart Lights Anwesenheit und Bewegungen in der Wohnung. Andere Systeme inszenieren Fernsehflimmern zu einer Zeit, in der es sich viele Menschen vor dem TV-Gerät gemütlich machen. So wirkt es, als wäre jemand im Haus – Einbrecher werden abgeschreckt.

Auf Datenschutz und Cybersicherheit achten
So viele Vorteile ein Smarthome in puncto Sicherheit auch hat, birgt es aber auch Risiken. Das gilt vor allem dann, wenn viele unterschiedliche Geräte über öffentlich zugängliche Netzwerke, vor allem via Internet, miteinander kommunizieren. Dann stellt jedes Gerät potenzielles Einfallstor für Hacker dar, die so fremde Behausungen ausspähen oder die Einstellungen der Smarthome-Komponenten für ihre Zwecke verändern können. Hier hilft es nur, bereits beim Kauf smarter Produkte auf die Sicherheitskonfiguration und Datensouveränität zu achten, Herstellerpasswörter direkt zu ändern und Smarthome-Geräte am besten in einem separaten Netzwerk zu betreiben.

Klar ist aber: Smarthome-Systeme erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Hersteller werden daher unter Druck gesetzt, Sicherheit und Datenschutz von Anfang an effektiv in das Gesamtdesign der Geräte zu integrieren. Diejenigen, die der Sicherheit und Privatsphäre ihrer vernetzten Produkte Priorität einräumen, werden sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen; unsichere Geräte werden vom Markt verdrängt.

Katharina Lehmann

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