Smarter Brandschutz: Wenn das Smartphone vor Feuer warnt

Intelligente Rauchmelder warnen nicht nur vor Qualm und Feuer. In das smarte Zuhause eingebunden helfen sie auch beim Einbruchschutz und verbessern die Luftqualität.

Schocknachricht auf dem Handy: Die Smarthome-App meldet Feuer! Der intelligente Rauchmelder in der Küche hat einen Brand entdeckt. Die im Gerät verbaute Kamera streamt ein Video der Küche auf das Smartphone. Und tatsächlich sind Flammen zu sehen. Gleichzeitig gehen im ganzen Haus die Lichter an, leuchten mögliche Fluchtwege aus. Die Rollläden fahren automatisch hoch, sodass Nachbarn und Feuerwehr den Brand auch von außen erkennen und notfalls über die Fenster eindringen können.

Der Bewohner allerdings ist gar nicht zu Hause, er sieht nur aus der Ferne über sein Smartphone, wie es in der Küche brennt. Untätig bleiben muss er aber nicht. Der Hausherr alarmiert die Feuerwehr und schildert dank der übermittelten Informationen des smarten Rauchwarnmelders Ort und Art des Brandes. Die Feuerwehr ist schnell zur Stelle, löscht das Feuer – außer einem Sachschaden in der Küche ist nichts Schlimmeres passiert. Die Technik hat dies verhindert.

Rauchmelder als Teil des Smarthome
Klingt nach Zukunftsmusik – ist es aber nicht. Smarte Rauchmelder können heute deutlich mehr, als nur mit einem akustischen Signal vor Rauch und Feuer zu warnen. Die intelligenten Geräte lassen sich per Funk oder WLAN in die Smarthome-Umgebung integrieren und kombinieren den Brandschutz mit zusätzlichen Features. Je nach verbauten Sensoren registrieren sie zum Beispiel Bewegungen, Licht oder andere Umwelteinflüsse und senden die Daten direkt auf das Smartphone. In der App lassen sich übrigens auch die Ladestände der Akkus in den Geräten überprüfen. Smarte Rauchmelder mit CO-Sensor messen nicht nur die Partikeldichte in der Luft und warnen vor Qualm. Sie erkennen auch schädliches Kohlenmonoxid und machen sich bemerkbar, wenn der CO-Gehalt in der Luft ansteigt. So verbessern sie die Luftqualität. Einige Geräte registrieren Bewegungen und dienen damit als Einbruchsdetektoren. Und mancher smarte Rauchmelder kommt gar mit Kamera und Gegensprechanlage daher. So sehen Hausherren immer, was in ihren vier Wänden gerade vor sich geht.

Auf die Kompatibilität kommt es an
Doch auch smarte Geräte ohne diese zusätzlichen Sensoren lassen sich in das intelligent vernetzte Zuhause integrieren. Wichtig ist, dass die Rauchmelder mit den bereits bestehenden Smarthome-Komponenten kompatibel sind und sich idealerweise über die gleiche App steuern lassen. So können die Melder mit bereits installierten Kameras, der smarten Beleuchtung, der Rollladensteuerung und gegebenenfalls mit Tür- und Fensterschlössern verbunden werden. Und mehr noch: Umfassende Smarthome-Systeme vernetzen auch Elektrogeräte wie Herd oder Bügeleisen. Diese lassen sich aus der Ferne kontrollieren und abschalten, damit ein Brand gar nicht erst entstehen kann.

Rauchmelder für mehr Sicherheit

Rauchwarnmelder sind zwar Pflicht; smart müssen diese Geräte aber bislang nicht sein. Die allermeisten Rauchmelder für den Privatgebrauch sind mit einer sogenannten Rauchkammer ausgestattet. Diese Rauchkammer registriert eintretenden Rauch durch Infrarot-Lichtstrahlen und löst so Alarm aus, wenn die Dichte des Rauchs einen gewissen Schwellwert in der Rauchkammer übersteigt. Vorgegeben sind 85 Dezibel – so laut ist das Alarmsignal. Genug Lärm, um auch fest Schlafende in der Nacht sofort aufzuwecken. Und das ist wichtig. Denn nach Angaben der Feuerwehr bleiben nur rund zwei Minuten Zeit, sich bei einem Wohnungsbrand in Sicherheit zu bringen. Denn bereits zwei bis drei Atemzüge genügen, um aufgrund der giftigen Rauchgase zunächst die Orientierung und dann das Bewusstsein zu verlieren. So sterben die meisten Opfer von Wohnungsbränden nicht aufgrund der Verbrennungen, sondern sie ersticken.

Katharina Lehmann

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