Smarte Haustüren: Sesam, öffne dich!

Smarte Türschlösser machen das Leben leichter. So lassen sich Haus- oder Wohnungstüren via Smartphone-App, Fingerabdruck oder sogar per Sprachassistent öffnen. Das ist nicht nur komfortabel, es eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten.

Reine Funktionalität, um ins Haus oder nach draußen zu gelangen, war gestern. Immer mehr Bauherren und Sanierer sehen die Haustür als Visitenkarte der eigenen vier Wände und damit als elementares Gestaltungselement an. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen natürlich Sicherheit und Energieeffizienz. Aber auch Haustüren mit intelligenten Türschlössern setzen sich vermehrt durch.

Schlüssel sind passé
Im Bereich der digitalen Sicherheitstechnik hat sich viel getan. Intelligente Technologien wie Fingerprint-Systeme, Einlasskontrollen oder Videosysteme, die dezent in den Türgriff integriert werden, liegen im Trend. Zusätzlich sind ausgeklügelte Automatik-Verriegelungen erhältlich. Diese werden aktiviert, sobald die Haustür ins Schloss fällt. Die Sorge, nicht abgeschlossen zu haben, gehört damit der Vergangenheit an.

Einlass per Fingertipp oder automatisch
Bei smarten Türschlössern können das Smartphone, eine Smartwatch, ein Tastencode, ein codiertes Armband oder ein Schlüsselanhänger den Zutritt regeln. Klingelt es an der Tür, muss sich der Bewohner nicht einmal mehr zur Tür oder zur Sprechanlage bewegen, sondern kann bequem vom Sofa aus reagieren. Ist eine Türsprechanlage mit Kamera installiert, sieht man auf dem Smartphone, wer da ist, zum Beispiel die von der Schule heimkehrenden Kinder oder der bereits erwartete Besuch. Die Tür lässt sich dann mit einem einzigen Fingertipp öffnen. Manche Schlösser kann man sogar so einstellen, dass sie per Geofencing automatisch entriegelt werden, wenn sich ein Bewohner mit seinem Smartphone oder einem digitalen Schlüssel nähert.

Bedienung über das Internet
Über das Internet funktioniert das Entriegeln sogar aus der Ferne. So kann man im Fall der Fälle auch anderen Personen die Tür öffnen, beispielsweise einem Handwerker oder der Reinigungskraft, während man gar nicht vor Ort ist. Und wer will, der gibt seinen Bekannten ebenfalls diese Möglichkeit – mit einer digitalen Eintrittskarte, mal eben versendet per E-Mail oder Messenger. Ebenfalls lassen sich in manchen Apps der jeweiligen Schlossanbieter Zeitfenster einrichten, in denen bestimmten Personen Zutritt gewährt wird. Das ist besonders praktisch, etwa für den Pflegedienst, der jeden Morgen ins Haus kommt, oder für Ferienapartments mit wechselnden Urlaubsgästen. Der schnelle, einfache und schlüsselfreie Zugang trägt im Notfall auch dazu bei, dass Rettungskräfte schneller helfen können als bisher.

Türen einfach nachrüsten
Ein smartes Schloss lässt sich bei fast jeder Tür installieren oder nachrüsten. Bei manchen Lösungen wird einfach ein batteriebetriebener Antrieb auf das vorhandene Türschloss gesteckt und dreht dann den steckenden Schlüssel. Bei anderen Modellen muss der Schließzylinder komplett ausgetauscht werden. Das ist etwas aufwendiger, aber auch hier ist die Montage meist unkompliziert, ein Fachmann muss dafür nicht unbedingt ran – geübte Heimwerker können die Umrüstung ebenfalls vornehmen.

Weitere Komponenten
Kommen allerdings weitere Komponenten wie Videosysteme hinzu, ist meist ein Experte gefragt. Video-Türsprechanlagen bestehen aus einer Türstation mit integrierter Kamera und einer Innenstation mit Monitor. Damit sehen die Bewohner auf einem Blick, wer Einlass begehrt. Sollen das Türschloss und die Video-Anlage auch aus der Ferne gesteuert werden, dann ist bei einigen Systemen eine WLAN-Bridge erforderlich, die die Tür über den Router mit dem Internet verbindet. Die Außenstation verfügt in der Regel zusätzlich über eine Klingeltaste, ein Namensschild und bei manchen Modellen auch über ein Keypad. Besonders smarte Innenstationen haben einen Touchscreen.

Tipp: Sicherheit erhöhen
Wenn Anwender auf qualitative Produkte mit einer sehr guten Verschlüsselung bei der Funkverbindung setzen, bleibt sowohl Hackern als auch Einbrechern der Zutritt verwehrt. Ein elektronisches Schloss alleine macht allerdings noch kein verlässliches Sicherheitskonzept aus. Relevant sind ebenso widerstandsfähige Komponenten der Tür, zum Beispiel ein nicht abschraubbarer Sicherheitsbeschlag.

Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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