Rohstoffpreise: Teures Bauen und Sanieren

Eine gesteigerte Nachfrage während der Corona-Pandemie und Lieferengpässe bei Rohstoffen haben die Preise für Baumaterialien, vor allem für Holz und Stahl, kräftig in die Höhe schnellen lassen.

Wer sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchte oder die Renovierung seines Eigenheims plant, der spürt derzeit die steigenden Preise für ausgewählte Baumaterialien. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Erzeugerpreise für Baustoffe wie Holz, Stahl oder Dämmmaterialien deutlich.

Holz bis zu 83 Prozent teurer
Konstruktionsvollholz verteuerte sich im Mai 2021 um 83,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, Dachlatten um 45,7 Prozent und Bauholz um 38,4 Prozent. Auch die Stahlpreise treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe: Betonstahl in Stäben war im Mai 2021 um 44,3 Prozent teurer, Betonstahlmatten kosteten 30,4 Prozent mehr als im Mai 2020. Betonstahl wird unter anderem zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder Wänden eingesetzt.

Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise dürften die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen.

Höhere Erdölpreise wirken sich aus
Preistreibend auf den Baustellen wirken sich auch die gestiegenen Erdölpreise aus: Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser verwendet wird, verteuerte sich im Mai 2021 um 63,9 Prozent gegenüber Mai 2020. Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol lagen um 19,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Auch die Preise anderer Rohstoffe sind im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen, was nicht ohne Folgen für Bauprojekte bleiben dürfte: Die Erzeugerpreise für Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, die beispielsweise für den Einsatz im Heizungsbau oder in der Elektroinstallation genutzt werden, stiegen um 37,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Während die Preise vieler Baumaterialien stark angestiegen sind, wurden für Kies und Sand (+4,8 Prozent), Mauerziegel (+2,2 Prozent), Dachziegel (+2,2 Prozent), Frischbeton (+1,7 Prozent) oder Gipserzeugnisse für den Bau (+1,4 Prozent) im gleichen Zeitraum nur leichte Preissteigerungen beobachtet.

Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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