Rasenpflege und Bewässerung
Der Rasen macht meist die größte Fläche des Gartens aus. Was die Pflegemaßnahmen angeht, so werden diese häufig unterschätzt – zumindest, wenn man Wert auf einen grünen, dichten Rasen ohne Unkräuter und Moose legt.
Der Rasen macht meist die größte Fläche des Gartens aus. Was die Pflegemaßnahmen angeht, so werden diese häufig unterschätzt – zumindest, wenn man Wert auf einen grünen, dichten Rasen ohne Unkräuter und Moose legt.
Zu einer optimalen Rasenpflege gehören eine ausreichende Bewässerung, der richtige Dünger und ein regelmäßiger Schnitt. Für einen dauerhaft gesunden Rasen ist eine Pflege vom Frühjahr bis in den Spätherbst ratsam.
Frühjahr
Sobald die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings die Bodentemperaturen auf über 8 Grad Celsius treiben, beginnt der Rasen wieder kräftig zu wachsen. Doch zu früh sollte nicht gemäht werden. Die jungen nachtreibenden Blattspitzen sind nämlich noch nicht ausreichend abgehärtet und könnten bei Spätfrösten Schaden nehmen.
Der erste und wichtigste Schritt des Rasenpflege-Programms zum Frühlingsbeginn ist zunächst das gründliche Abharken der Rasenfläche – am besten mit einer Eisenharke mit kräftigen Zinken. Sie entfernt nicht nur Laub und Zweige, sondern kratzt auch einen Teil der Moospolster und abgestorbenen Grashalme aus der Rasenfläche heraus.
Abhängig von der Witterung – der Boden sollte nicht zu feucht sein – wird der Rasen für gewöhnlich das erste Mal im April gemäht. Das regt das Wachstum wieder an. Nach dem Mähen wird der Rasen zum ersten Mal gedüngt.
Ideal hierfür sind organische oder mineralische Langzeitdünger, die ihre Nährstoffe kontinuierlich über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten abgeben, zugleich aber auch einen sofort wirksamen Nährstoffanteil enthalten. Ist der Rasen stark vermoost oder verfilzt, sollten Sie ihn drei bis vier Wochen nach der Frühjahrspflege vertikutieren und die Kahlstellen anschließend nachsäen.
Handvertikutierer haben starre oder leicht pendelnd montierte Messer. Sie erfordern einen hohen Kraftaufwand und eignen sich nur für kleine Rasenflächen oder zur Behandlung einzelner Stellen. Leichter geht es mit Elektro- oder Benzin-Vertikutierern. Sie besitzen eine horizontal eingebaute Achse, die in kurzen Abständen mit starren oder drehbar gelagerten Messern besetzt ist. Der Motor lässt die Achse rotieren, die Messer ritzen dabei die Grasnarbe ein und entfernen Moos und Rasenfilz aus dem Rasen. Die Gräserwurzeln bekommen mehr Sauerstoff, der Rasen wird dichter und strapazierfähiger.
Sommer
In der heißen Jahreszeit ist eine gründliche Bewässerung das A und O bei der Rasenpflege, denn auf trockenen Ebenen breiten sich Unkräuter wie Wegerich rasant aus. Je nach Bodenbeschaffenheit und abhängig von Aspekten wie der Lage der Rasenfläche (schattig, teilbeschattet, sonnig, Höhenlage) oder den vorherrschenden klimatischen Bedingungen braucht ein Rasen pro Quadratmeter zwischen 10 und 20 Liter Wasser pro Woche.
Aufgrund der immer niederschlagsärmeren und heißeren Sommer kann sich abhängig von der verwendeten Rasenmischung und Bodeneigenschaften die Bewässerungsmenge auf zwei bis drei Mal 10 bis 20 Liter pro Woche erhöhen, um eine gesunde Rasenfläche zu gewährleisten. Hilfreich ist dann zum Beispiel ein automatisches Bewässerungssystem.
Neben der Bewässerung ist im Sommer vor allem rechtzeitiges und regelmäßiges Mähen Voraussetzung für einen schönen Rasen. Dabei gilt die Ein-Drittel-Regel: Soll der Rasen 4 Zentimeter hoch sein, muss er spätestens bei 6 Zentimetern Halmlänge wieder gemäht werden.
Herbst
Wer es im Frühling versäumt hat, kann den Rasen im Herbst noch bis Ende Oktober vertikutieren. Unkraut und Moos im Rasen werden gründlich bekämpft, sodass sich die unerwünschten Gewächse über den Winter nicht ausbreiten können. Wichtig ist aber, das gelöste Pflanzenmaterial anschließend von der Rasenfläche zu entfernen. Auf Bereiche, die danach etwas kahl aussehen, sollte frischer Rasensamen ausgebracht werden. Die Gabe von Herbstdünger gehört für den Rasen mit zur wichtigsten Nährstoffversorgung im Jahr.
Mit den sinkenden Temperaturen im Herbst lässt das Gräserwachstum nach. Der Rasen wird aber idealerweise so lange gemäht, wie er wächst. Je nach Wetterlage ist das bis in den Oktober oder sogar bis in den November hinein der Fall.
Entfernen Sie im Herbst außerdem herabgefallenes Laub von den Rasenflächen, denn es behindert die Lichtaufnahme der Gräser und fördert das Mooswachstum. Zudem begünstigt das feuchte Klima unter den Blättern die Entstehung von Faulstellen und Pilzkrankheiten im Rasen.
Bewässerung während der Neuanlage von Rasenflächen
Damit Rasensamen nach der Aussaat quellen und keimen können, müssen sie über einen Zeitraum von bis zu vier Wochen konstant feucht gehalten werden. Die Dauer variiert abhängig von der verwendeten Rasensaat. Der ideale Zeitraum für eine Neuanlage ist das Frühjahr zwischen April und Mai, sofern über einen längeren Zeitraum hinweg wachstumsförderliche Temperaturen vorherrschen. Der Boden sollte mindestens eine Temperatur von 10 Grad Celsius vorweisen, und es darf zu keinem Nachtfrost mehr kommen.
Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland
Suchcode: 2504-HL01