Photovoltaik: Sonne macht unabhängig

Auch wenn die Einspeisevergütung weiter sinkt, ist der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom durchaus attraktiv – nicht zuletzt angesichts steigender Strompreise.

Der Ausbau von Photovoltaik ist ein erklärtes politisches Ziel: Die Ampel-Koalition will die Solarstromerzeugung in Deutschland bis 2030 mehr als verdreifachen – von derzeit knapp 60 Gigawatt (GW) bis 2030 auf etwa 200 GW. Auch eine Solarpflicht für Wohnimmobilien wird weiterhin diskutiert; in einigen Bundesländern ist sie schon Realität, in anderen wird die Einführung geprüft.

Neben dem Nutzen für das Klima ist auch der aktuelle Strompreis ein Faktor, der für selbst produzierten Sonnenstrom spricht. In privaten Haushalten lag der Strompreis im Januar 2022 bei durchschnittlich 36,2 Cent pro Kilowattstunde und stieg damit im Vergleich zum Durchschnitt 2021 (32,16 Cent) nochmals deutlich an. 2012 lag er noch bei 25,89 Cent.

Photovoltaik für den Eigenverbrauch sinnvoll

Zunehmend attraktiv wird daher der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom. Denn durch die aktuell hohen Strompreise sparen Eigentümer von Solaranlagen bei jeder selbst erzeugten und verbrauchten Kilowattstunde. Wie viel genau, lässt sich pauschal nicht beantworten. Schließlich können Solaranlagen unterschiedlich groß ausfallen und neben den Investitionskosten selbst sind auch Wartungskosten, anfallende Steuern und weitere Kosten zu berücksichtigen. Schätzungen zufolge liegen die Stromgestehungskosten bei privaten Solaranlagen aber meist in einem Bereich von rund zehn bis 20 Cent je Kilowattstunde. Das ist immerhin eine ordentliche Differenz zum aktuellen durchschnittlichen Strompreis. 

Wie steht es mit der Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt. Die Höhe variiert von Monat zu Monat und ist abhängig von der Leistung sowie dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage. Darüber hinaus richtet sich die Förderhöhe danach, wie viele neue Anlagen in den Vormonaten in Deutschland insgesamt installiert wurden. Für kleinere Anlagen bis zehn kWp lag sie beispielsweise im Januar 2022 bei 6,83 Cent. Im April 2022 liegt sie bei 6,53 Cent pro Kilowattstunde. Kurzum: Die Einspeisevergütung deckt die Kosten zur Erzeugung des Solarstroms nur noch teilweise. Da es aber meist nicht möglich ist, den gesamten erzeugten Strom selbst zu verbrauchen, kann der nicht benötigte Anteil in das Netz eingespeist – und muss nicht verschenkt werden.

Solarstrom speichern

Eine Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist die Speicherung des Solarstroms. Ein Batteriespeicher kann den tagsüber überschüssig erzeugten Solarstrom zwischenspeichern und dieser kann genutzt werden, wenn die Solar-Anlage wenig oder keine Energie liefert – etwa gegen Abend, nachts oder wenn mehr Strom benötigt wird. Sollte der Speicher einmal voll sein, wird der überschüssige Strom gegen das Entgelt der Einspeisevergütung ins üffentliche Stromnetz eingespeist. Allerdings sind die Energiespeicher derzeit noch recht kostenintensiv. Schätzungen zufolge können die Kosten für eine gespeicherte Kilowattstunde je nach verwendetem Speicher durchaus bei 20 Cent pro Kilowattstunde oder sogar darüber liegen. Außerdem ist die Lebensdauer der Batteriespeicher nur halb so lang. Während Solarmodule 20 bis 30 Jahre gut funktionieren, steigen Solarspeicher bereits nach einer Betriebsdauer von zehn bis 15 Jahren aus.

Checkliste

Wer die Installation einer Photovoltaikanlage plant, sollte vorab folgende Fragen klären:

  • Eignet sich das Dach für die Installation einer Photovoltaik-Anlage hinsichtlich Dachfläche, Dachausrichtung und -neigung? Gibt es Verschattungen, die den Ertrag minimieren können?
  • Welche baurechtlichen Vorgaben und Bestimmungen gelten? Hier gibt der örtliche Bebauungsplan Auskunft.
  • Lässt die Statik des Daches das Aufsetzen einer Anlage zu?
  • Welcher Ertrag ist mit meinen vorhandenen Gegebenheiten zu erwarten? Hier können Solarertragsrechner im Internet erste Anhaltspunkte liefern.
  • Welche Fördermöglichkeiten stehen zur Verfügung?

Beratung zu diesen und weiteren Fragen finden Interessenten zum Beispiel bei den für Photovoltaik spezialisierten Fachunternehmen und bei unseren Experten-Beratern.

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