Lärmschutz – Endlich Ruhe

In den eigenen vier Wänden einfach mal die Seele baumeln lassen … Dringt jedoch dauernd Lärm von der Straße oder den Nachbarn ins Haus, ist es mit der Entspannung schnell vorbei. Doch es gibt einige Tricks, den Lärmschutz auch im Nachhinein noch zu erhöhen.

Die Zahlen sind enorm: 76 Prozent der Deutschen fühlen sich einer Umfrage des Bundesumweltamts zufolge durch Straßenlärm gestört, knapp 60 Prozent von den Nachbarn. Lärm ist ein ernst zu nehmendes Problem, die möglichen Auswirkungen schlagen auf Herz und Kopf. So haben Menschen mit regelmäßig hoher Lärmbelastung ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.

Lärmbelastungen sollten deshalb sofort und nachhaltig abgestellt werden. Am besten funktioniert das natürlich, wenn Schallschutz schon beim Bau mitgedacht wird: Massive Wände aus Beton, Vollziegeln oder Kalksandstein, verkleidet mit hochwertigen Dämmstoffen oder Dämmputzen isolieren Gebäude auch gegen Schall. Dächer sollten in mehrschichtiger Massivbauweise geplant oder alternativ zumindest mit hochwertigen Dämmstoffen wie Hanf, Glas- oder Steinwolle sowie Flachs schallisoliert werden. Eine Trittschalldämmung absorbiert den Schall auf den darüberliegenden Stockwerken.

Nachträglich schalldämmen
Doch auch bei hellhörigen Bestandsgebäuden lässt sich mit den richtigen Maßnahmen einiges an Lärm reduzieren. Bei Wänden und Decken gilt: Viel hilft viel – je massiver eine Wand ist, desto mehr Lärm hält sie ab. Das Nachrüsten zu dünner Wände ist möglich, sollte aber dem Fachmann überlassen werden. Hilfreich gegen Lärm von außen sind auch Schallschutzfenster. Wichtig ist jedoch, dass nicht nur neue Scheiben eingebaut werden. Denn effektiver Lärmschutz funktioniert nur im Zusammenspiel von Scheiben, Rahmen, Dichtung und Mauerwerk. Daneben helfen auch Lärmschutztüren, den Lärmpegel in Haus und Wohnung zu senken.

Gegen Lärm von oben schützt eine schallschluckende Zwischendecke. Die wird mit Trockenbauplatten unter die eigentliche Decke gehängt. Dabei geht ein wenig Raumhöhe verloren. Möglich ist aber auch, im oberen Stockwerk eine Trittschalldämmung einzubauen. Die bis zu fünf Millimeter dicke schallabsorbierende Zwischenschicht wird unter den Fußboden gelegt.

Möbel und Stoffe gegen Lärm
Doch auch ein dicker Teppichboden hilft dank seiner Struktur schon, Trittschall zu reduzieren. Überhaupt lässt sich mit Möbeln und Heimtextilien so einiges an Lärm aussperren. Rollläden und dicke Vorhänge isolieren die Fenster, Wandbespannungen mit dicken Stoffen sorgen für mehr Ruhe und große Schränke an den Wänden zu den Nachbarn wirken als Schallbarriere, sofern sie nicht mit der Wand verschraubt sind. Und auch kleinteilige Möbel und Raumteiler stehen der Ausbreitung von Geräuschen im Weg.

Stille im Garten
Lärmschutz ist auch im Garten ein wichtiges Thema. Um Straßenlärm abzuhalten, ist eine Lärmschutzwand bestehend aus Holz, Beton, Ziegel, Kunststoff oder Glas die beste Wahl; Hecken eignen sich dagegen eher schlecht als Lärmschutzmaßnahme. Wer trotzdem auf natürlichen Schallschutz setzen möchte, legt einen Lärmschutzwall aus Erde oder bepflanzbaren Betonelementen an.

Katharina Lehmann

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