Kommentar: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

Die Wohn- und Mietenpolitik der Bundesregierung ist für Eigentümer eine nicht enden wollende Zumutung. Statt zielführende Maßnahmen zur Unterstützung privater Vermieter und die Förderung von Wohneigentumsbildung zu bieten, ist das Regierungshandeln klientel- und ideologiegeprägt.

Immerhin konnte Haus & Grund in den vergangenen Monaten die schlimmsten Eingriffe verhindern: Die Zwangssanierung der Europäischen Union ist nun Dank des von uns geforderten Einspruchs der Bundesregierung so gut wie vom Tisch. Gleiches gilt für die überbordenden energetischen Vorgaben in Gestalt des EH-40-Standards. Und das GEG – bekannt als Heizungsgesetz – sieht keinen zwangsweisen Austausch der Heizungen mehr vor.

Zu mehr Bürgernähe konnte sich die Bundesregierung dann aber nicht durchringen. Trotzdem wünschte sie Applaus für ihr Handeln, obwohl die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ihr ein vernichtendes Zeugnis ausstellen: Die Wohneigentumsquote in Deutschland ist um fast 5 Prozentpunkte eingebrochen.

Applaus wollten und konnten wir für diese Leistung nicht spenden. Daher haben wir uns entschieden, der Einladung des Bundeskanzlers zum Wohngipfel nicht zu folgen. Zumal man dort erst miteinander reden durfte, nachdem die Bundesregierung der Presse die Ergebnisse des Gipfels bereits präsentiert hatte. Zu dieser Chuzpe ist uns – freundlich formuliert – nichts eingefallen. Außer der alten Weisheit, dass Schweigen manchmal die bessere Option ist.

Dr. Kai H. Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland

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