Klimafreundlich heizen: Was Hauseigentümer beim Heizungsaustausch beachten müssen

Die Anschaffung umweltschonender Heizanlagen mit Pellets, Wärmepumpe und Solarthermie ist dank staatlicher Förderungen für Eigentümer attraktiv. Doch zuerst stehen Hauseigentümer vor der Frage, für welche Heizungsart sie sich entscheiden sollen.

Heizen ist teuer und wird ab dem kommenden Jahr für fossile Energieträger wie Öl und Gas aufgrund der neuen CO2-Abgabe noch teurer. Laut Umweltbundesamt kann ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt durch Austausch der alten Ölheizung seinen CO2-Ausstoß um rund zehn Tonnen pro Jahr senken. Noch heizen rund 80 Prozent der Deutschen mit fossilen Brennstoffen, wie die aktuelle Heizungsmarkt-Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigt. Dabei ist die Hälfte der Ölheizungen älter als 20 Jahre, rund 15 Prozent sogar älter als 30 Jahre.

Ist die Entscheidung für den Austausch der Heizung gefallen, stellt sich Eigentümern die Frage, welche Alternative sich für das Haus eignet:

Pelletheizung: besonders CO2-sparend
Am wenigsten CO2 stößt die Pelletheizung aus. Sie produziert laut dena knapp 90 Prozent weniger CO2 als eine alte Ölheizung. Klimaschützer sollten allerdings bedenken, dass Pelletheizungen mehr Feinstaub als andere Heizungsarten produzieren. Auch die hohen Anschaffungskosten von rund 20.000 Euro fallen ins Gewicht und Platz für die Lagerung der Pellets muss ebenfalls bedacht werden. Das Vorratslager sollte für ein Einfamilienhaus mindestens acht Quadratmeter groß sein und die ein- bis 1,5-fache Jahresbrennstoffmenge fassen können. Für viele Ölheizungseigentümer kann sich der Austausch aber lohnen, da Pellets mit fünf Cent den günstigsten Kilowattstunden-Preis haben.

Wärmepumpe: effizient und günstig im laufenden Betrieb
Auch die Wärmepumpe schneidet in der CO2-Bilanz gut ab. Am besten wird sie mit einer Fußbodenheizung kombiniert, die mit deutlich niedrigeren Temperaturen arbeitet als Heizkörper. Eine Wärmepumpenheizung eignet sich allerdings eher für Häuser mit gutem Wärmeschutz, sonst benötigt die Heizung zu viel Strom und bringt weder dem Klima noch dem Konto einen Vorteil.

Solarenergie: umweltfreundliche Entlastung für die Heizung
Das Heizen mit Sonnenenergie ist komplett klimaneutral. Da nicht das ganze Jahr über die Sonne scheint, wird Solarenergie in Kombination mit einer anderen Heizung betrieben – etwa mit einem Gasbrennwertgerät oder als umweltfreundliche Entlastung der Gas- oder Ölheizung mit Holzpellets oder Wärmepumpe. In den Sommermonaten kann Solarthermie den Warmwasserbedarf gänzlich decken. Immer häufiger entscheiden sich Immobilieneigentümer auch für Fotovoltaik. Die Energieausbeute ist zwar geringer, doch sie hat einen Mehrfachnutzen: Über einen Heizstab verwandelt sich Strom in Wärme. Wird gerade kein Strom benötigt, heizt die Anlage den Warmwasserspeicher auf.

Welche Heizung die günstigste für Geldbeutel und Klima ist, hängt von vielen Faktoren ab, etwa Alt- oder Neubau, Fußboden- oder Radiatorenheizung, Flächenbedarf, Bodengegebenheiten, Sonnenlage und Nutzungsverhalten. Wer sich energetisch von einem Experten beraten lassen möchte, erhält auch dafür Zuschüsse vom Staat. Informationen zum angepassten Marktanreizprogramm Heizen mit erneuerbaren Energien und den Fördervoraussetzungen gibt es unter: bafa.de/ee.

Anna Katharina Fricke
Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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