Holzwurm oder Hausbock erkennen und dagegen vorgehen

Bei Geräuschen am Holz in der Nacht sollten Sie aufmerksam werden, denn Schädlinge wie Holzwurm oder Hausbock sind schwer zu entdecken. Eine frühzeitige Erkennung ermöglicht allerdings eine effektive Behandlung, um Schäden zu vermeiden. Hier finden Sie Tipps zur Identifizierung und Bekämpfung.

Woran erkenne ich einen Befall?

Typische Anzeichen eines Holzwurmbefalls sind ausrieselndes Holzmehl und sichtbare Bohrlöcher von 1 bis 2 mm Durchmesser. Bei Hausbockkäfern sind die Löcher größer (6 bis 10 mm). Weitere Hinweise sind Geräusche von sich bewegenden Larven im Holz, brüchiges, verwittertes Holz und schwärmende Insekten im Frühjahr oder Sommer. Ein einfacher Test ist, Papier unter die verdächtige Stelle zu legen – sammelt sich Holzmehl an, liegt ein Befall vor.

Unterschiede zwischen Holzwurm und Hausbockkäfer

Holzwürmer bevorzugen weiches, feuchtes Holz und sind oft in Wohnräumen zu finden, während Hausbockkäfer hartes Holz in trockenen, gut gelüfteten Bereichen wie Dachgeschossen bevorzugen.

Steckbrief Holzwurm (Anobium punctatum): Die Käfer sind 2,7 bis 4,5 mm lang und dunkel- bis rotbraun. Sie bevorzugen weiches Holz und benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent. Ihre Larven können mehrere Jahre im Holz verbringen und verursachen erhebliche Schäden, indem sie es von innen aushöhlen. Sie lieben insbesondere Nadelhölzer wie Kiefer, Tanne oder Fichte.

Steckbrief Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus): Erwachsene Käfer sind 8 bis 25 mm lang und dunkelbraun bis schwarz. Sie bevorzugen eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 10 bis 30 Prozent und Temperaturen zwischen 22°C und 30°C. Die Larven können bis zu zehn Jahre im Holz verweilen und verursachen langfristig strukturelle Schäden, indem sie lange Bohrgänge graben. Sie mögen hartes Holz und sind häufig in alten Gebäuden zu finden, in denen das Holz gut durchgetrocknet ist.

Bekämpfung

Bei frühzeitig entdecktem Befall helfen Hausmittel wie Essig oder Borsalz. Fortgeschrittener Befall erfordert professionelle Hitze- oder Mikrowellenbehandlung. Schwerwiegender Befall, besonders von Hausbockkäfern, kann den Einsatz chemischer Biozide erfordern. Die zerstörten Holzteile müssen ausgetauscht werden.

Vorbeugung

Schützen Sie Möbel durch ausreichendes Heizen, um Holzwürmer fernzuhalten. Gegen Hausbockkäfer helfen die Verwendung von imprägniertem Holz sowie regelmäßige Inspektionen des Wohngebäudes, insbesondere Dachstuhl und Keller. Eine frühzeitige Erkennung und angemessene Maßnahmen sind entscheidend, um größere Schäden durch diese Holzschädlinge zu vermeiden.

Holzschädlinge: Versicherung möglich oder nicht?

Wohngebäudeversicherung oder Hausratversicherung bieten keinen Versicherungsschutz gegen Holzschädlinge wie Holzwürmer oder Hausbockkäfer. Über den Zusatzbaustein Soforthilfe können Sie zwar eine Schädlingsbekämpfung absichern – mit maximal 500 Euro Deckung je Versicherungsfall. Anerkannte Schädlinge sind Schaben (zum Beispiel Kakerlaken), Ratten, Mäuse, Motten, Ameisen und Silberfischchen. Aber: Hausbockkäfer und Holzwürmer sind auch in der Soforthilfe vom Versicherungsschutz ausgenommen.

GEV Grundeigentümer-Versicherung

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