Gartenteich richtig planen

Lage, Tiefe, Sicherheit – wer seinen Garten mit einem Teich verschönern möchte, muss gerade bei der Planung im Vorfeld einiges beachten. Helfen kann da ein professioneller Gartenbauer. Denn ist der Teich kompetent geplant und angelegt, können sich Gartenfreunde viele Jahre an ihrer grünen Oase erfreuen.

Leise plätschert der Wasserfall, Insekten summen um die Seerosen, Gräser wiegen sich sanft im Wind – so ein Gartenteich ist eine Oase der Ruhe und des Friedens. Also einfach ein Loch ausheben, mit Folie abdecken und Wasser einlassen – und fertig ist der Gartenteich? Ganz so einfach ist es leider nicht, weiß Wolfgang Groß, Referent Landschaft und Umwelt beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. „Damit Gartenfreunde lange Freude an ihrem Teich haben, gibt es einiges zu beachten – angefangen bei Sicherheit und Lage, über die Größe und passende Bepflanzung bis hin zur Pflege über die Jahreszeiten.“ Unerfahrene Teichbauer sollten sich bei Planung und Anlage vom kompetenten Gartenprofi beraten lassen.

Auf die Lage kommt es an
Wichtig ist für Groß zunächst einmal die Sicherheit: Vor allem für kleine Kinder, die noch nicht schwimmen können, stellt auch das flache Wasser eines Gartenteichs eine Gefahr dar. Aus diesem Grund müssen sich Gartenbesitzer zunächst fragen, wer alles Zugang zum Teich hat beziehungsweise wie sie diesen beschränken können.

Bei der Wahl der richtigen Lage für das feuchte Kleinod kommt es aber auch auf die Umweltbedingungen an. „Ist der Teich von Bäumen umringt, fällt immer wieder Laub ins Wasser“, gibt Groß zu bedenken. Das stört nicht nur optisch – wird es nicht entfernt, sinkt es nach unten und bildet dort mit der Zeit nährstoffreichen Faulschlamm. Die Folge: Sauerstoffmangel und Eutrophierung, Algen vermehren sich, das Wasser kippt um und die grüne Oase wird zum toten Tümpel. Deshalb müssen Teichbesitzer das Laub regelmäßig mit einem Kescher entfernen oder ein Laubschutznetz spannen. Aber auch die pralle Sonne bekommt einem Teich, der nicht groß beziehungsweise tief genug ist, nicht. Vor allem in flachen Teichen erhitzt sich das Wasser im Sommer zu stark – schlecht für viele Wasserpflanzen und Fische.

Je größer, desto besser
Grundsätzlich gilt: „Je größer der Teich, desto einfacher stellt sich das natürliche Gleichgewicht ein – die Gefahr, dass das Wasser umkippt, wird mit zunehmender Größe und Tiefe immer kleiner“, erklärt Groß. Denn tiefe Teiche bleiben im Sommer unten kühl und regulieren so die Wassertemperatur, im Winter können sich Fische dorthin zurückziehen und so auch frostige Monate überstehen.

Von der Größe des künftigen Teiches hängt auch die Wahl des Materials ab. „Gerade bei großen Teichen stoßen Fertigbecken schnell an ihre Grenzen“, erklärt Groß. Denn die Fertigbecken sind meist klein und nicht sehr tief, da sie im Ganzen geliefert und im Garten eingebaut werden müssen. Außerdem lassen sich individuelle Formen mit den Fertigbecken nicht umsetzen. Anders sieht das mit Folien oder mineralischen Stoffen wie Bentonit aus. Sie lassen sich individuell anpassen, bedürfen aber besonderer Pflege. So muss vor allem Folie an den Rändern ordentlich verbaut werden, damit sie nicht der Sonne ausgesetzt ist. Die Sonneneinstrahlung würde die Folie beschädigen, der Teich würde undicht.

Das Gesamtbild muss stimmen
Ist der Teich fertig, geht es an die Gestaltung. Blühende Seerosen und Schwertlilien, wogende Binsen und Gräser, dazwischen ein sprudelndes Wasserspiel oder eine kleine Kaskade. Damit aber aus dem Teich im Garten ein harmonisches Kleinod wird, muss das Gesamtbild stimmen. Doch nicht nur das: „Die verschiedenen Pflanzen haben ganz unterschiedliche Anforderungen an die Wassertiefe oder die Lichtverhältnisse“, erklärt Groß. So mögen manche Seerosen tieferes Wasser und wollen nicht von oben nass werden. Andere Pflanzen fühlen sich dagegen im flachen Wasser oder am sumpfigen Ufer wohl. Außerdem eignet sich nicht jede Erde für die Wasserpflanzen. Ist das Substrat zum Beispiel zu nährstoffreich, droht Algenbefall.

Tipp
Fachgerecht angelegte und gepflegte Teiche überstehen auch frostige Winter unbeschadet. Pflanzen sollten im Herbst oder Frühjahr zurückgeschnitten werden, Filter und Pumpen werden vor dem Winter ausgebaut, gereinigt und frostsicher eingelagert.

Katharina Lehmann

2104 05hl – kl3