Garten neu anlegen
Die eigenen vier Wände wollen individuell gestaltet sein. Aber auch im Garten sollten sich die Bewohner wohlfühlen.
Die eigenen vier Wände wollen individuell gestaltet sein. Aber auch im Garten sollten sich die Bewohner wohlfühlen.
Wer einen Garten neu anlegt, möchte der häuslichen Umgebung eine persönliche Note geben und sie nach seinen Bedürfnissen gestalten. „In der jüngsten Vergangenheit stellen wir verstärkt den Wunsch nach einem Rückzugsort, nach einer grünen Oase fest“, erklärt Manuel Wehrle, Gartendesigner in der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Auch puristisch anmutende Gärten mit einer modernen Ausstrahlung liegen im Trend. Familien bevorzugen oft einen kleinen Gemüse- und Naschgarten mit Hochbeeten und Beerensträuchern.
Die Frage, was einen „schönen“ Garten ausmacht, ist freilich sehr subjektiv. Am treffendsten lässt sie sich wohl so beantworten: Das ist ein Garten, in dem sich die Bewohner wohlfühlen. Viele Experten raten deshalb, zuerst ein Brainstorming zu veranstalten und Ideen zu sammeln.
Kommunale Vorgaben beachten
Je nach Umfang der Gartengestaltung und dem eigenen Budget kann es hilfreich sein, einen Landschaftsarchitekten oder Gartendesigner zu Rate zu ziehen. Die Experten helfen nicht nur bei der Planung und Umsetzung. Sie weisen oft auf kommunale Vorgaben hin. Denn je nach Bauordnung sind Richtwerte zu berücksichtigen, etwa wie viel Bodenfläche des Grundstückes versiegelt werden oder wie hoch ein Zaun ausfallen darf. Und nicht jeder Baum darf überall gepflanzt werden.
Auch klimatische Veränderungen spielen eine Rolle. Gärten müssen heute über lange Strecken mit wenig Wasser auskommen und gleichzeitig Starkregen verkraften können. Wer derlei Fragen für sich geklärt hat, sollte anschließend – mit oder ohne Expertenhilfe – einen genauen Plan des Gartens, des zu erhaltenden Pflanzenbestandes und der Himmelsrichtungen ausarbeiten.
Beleuchtung und Bewässerung immer mitdenken
Dann geht es darum, Orte für wichtige Funktionen festzulegen. Wo etwa soll ein Essplatz hin? Bietet er genügend Raum für einen Grill oder eine Outdoor-Küche und verfügt er abends noch über ein schönes Licht? Findet sich möglicherweise eine separate Ecke für ein Frühstücksplätzchen? Wo gibt es Raum zum Spielen oder Entspannen? Soll es gleich oder später einen Brunnen, einen Teich oder gar einen Swimmingpool geben? Nicht zu vergessen die Planung der Beleuchtung und Bewässerung wie einer Zisterne für Regenwasser.
Damit Haus und Garten eine Einheit bilden, empfiehlt es sich, Materialien und Formen aufeinander abzustimmen. „Ist ein Haus geklinkert, kann man die Klinker im Garten fortführen“, erklärt Wehrle. Dies gilt auch für das Farbkonzept. Und natürlich gibt es Tricks, kleine Gärten größer erscheinen zu lassen und größeren Außenbereichen etwa durch verschiedene Ebenen eine harmonische Struktur zu geben.
Ein wichtiger Aspekt ist der Übergang von Haus zum Garten. Meist wird es eine Terrasse sein. Sie kann direkt in den Rasen übergehen oder durch ein Staudenbeet beziehungsweise eine Mauer abgegrenzt sein.
Immer mehr Pflanzen aus wärmeren Gefilden
Bei der Wahl der Pflanzen spielen Licht und Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle. „Viele Pflanzen wie etwa die Ölweide, auch Elaeagnus ebbingei genannt, Zistrosen oder Wolfsmilchgewächse, die aus der Mittelmeerregion stammen und heiße, trockene Sommer lieben, sind in einigen Teilen Deutschlands mittlerweile auch bedingt winterhart beziehungsweise können mit etwas Winterschutz bedenkenlos gepflanzt werden“, betont Wehrle auch mit Blick auf den Klimawandel. Auch rät er, bei der Bepflanzung zuerst an die großen Gehölze wie Bäume und Sträucher zu denken und erst danach die Stauden ins Auge zu fassen. Ganz wichtig dabei: „Ob vor oder hinter dem Haus – es sollte das ganze Jahr immer etwas blühen“, empfiehlt der Gartendesigner.
Karin Birk
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