Fliesen: Große Bandbreite, vielseitiger Einsatz

Fliesen sind pflegeleicht, robust und lange haltbar – und sie kommen nicht nur in Bad und Küche zur Geltung.

Ob in Küche, Bad oder Flur, im Wohn- oder im Schlafzimmer: Fliesen werden heute überall und in ganz unterschiedlicher Anmutung verwendet. Es gibt sie in Holz-, Naturstein-, Beton- oder Metalloptik, mal im XXL-Format von 1,20 auf 2,60 Meter, mal als kleine Mosaiksteine. Die Bandbreite ist riesig.

Neue Technologien haben es zudem möglich gemacht, dass Nachbildungen von Holz oder Naturstein in Farbe und Haptik kaum mehr vom Original zu unterscheiden sind. Besondere Effekte sind dabei durch großformatige Fliesen zu erzielen.

Gewusst wie: Alte Optiken mit neuer Fliese
Im Trend liegen derzeit große und kleine Fliesen in Terrazzo-Optik. Sie schmücken nicht nur Küchenböden, sondern auch Bäder. Dort werden sie gerne in Kombination mit anderen Fliesen verlegt. Daneben eignen sie sich gut zum Renovieren, will man den Charme alter Baustile nachempfinden.

Darüber hinaus werden zum Renovieren älterer Gebäude alte Dekore mit modernen keramischen Fliesen in Zement-Fliesen-Optik nachgebildet. Echte Zementfliesen sind demgegenüber allerdings deutlich empfindlicher und müssen regelmäßig versiegelt werden.

Lohnt sich: Gute Fliesenleger
Wo immer Fliesen verbaut werden, sollten erfahrene Fachhandwerker zum Einsatz kommen. Sie kennen sich mit der Vorbereitung des Untergrundes, mit modernen Fugenmassen und mit den unterschiedlichen Verlegetechniken aus. Die Experten wissen etwa, dass man eine Fliese in Parkett-Optik am besten mit etwas dunklerem Fugenmörtel verlegt, soll es möglichst echt wirken. Und sie kennen sich mit den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten aus. Denn Keramikfliese ist nicht gleich Keramikfliese. Die Platten bestehen zwar alle aus Ton, Quarz und Feldspat. Aber sie werden unterschiedlich gebrannt und gepresst.

Steingut: Das Material für die Wandfliese
So sind Steingutfliesen die klassischen Wandfliesen für den Innenbereich. Sie werden unter 1.200 Grad Celsius gebrannt. Da dabei nicht alle Inhaltsstoffe vollständig schmelzen, sind Steingutfliesen etwas poröser und damit leichter zu bearbeiten. Mit unterschiedlichsten Farben und Dekoren glasiert eignen sie sich neben Küche und Bad auch für den Wohnbereich.

Als klassische Bodenvariante für drinnen und draußen kommen Steinzeug- und insbesondere Feinsteinzeugfliesen zum Einsatz. Sie werden deutlich heißer gebrannt und unter hohem Druck gepresst. Ohne offene Poren sind sie nach dem Brennvorgang sehr robust.

Fliesen: Für Allergiker geeignet
Im Vergleich zu vielen anderen Bodenbelägen sind Fliesen nicht nur strapazierfähig. Sie sind auch pflegeleicht. Gereinigt werden sie am besten mit milden Haushaltsreinigern. Dass sie sich gut von Staub befreien lassen, freut besonders Allergiker. Und für Besitzer von Haustieren haben Fliesen zudem noch den Vorteil, dass sie nicht so schnell verkratzen. Andererseits reduzieren Fliesen den Trittschall nicht so wie zum Beispiel ein Teppichboden. Auch das will bedacht sein.

Nicht zu vergessen die Rutschfestigkeit. In privaten Immobilien gibt es dafür keine gesetzlichen Vorschriften. Um Stürze zu vermeiden, sollte man gleichwohl insbesondere im Bad rutschfeste Fliesen verwenden. Experten raten zu einer Rutschfestigkeitsklasse von mindestens R 10 oder R 11.

Effiziente Kombination: Fliese und Fußbodenheizung
Fliesen eignen sich gut für Fußbodenheizungen, da sie die Wärme deutlich besser leiten als andere Materialien. So ermöglicht die Kombination von Fliese und Fußbodenheizung deutlich niedrigere Vorlauftemperaturen als mit anderen Bodenbelägen. Gerade beim Einsatz einer Wärmepumpe lässt sich so deutlich Strom sparen.

Und auch sonst punktet die Fliese in Sachen Nachhaltigkeit: Fliesen können den Primärenergieaufwand der Herstellung über die längere Nutzungsdauer problemlos kompensieren, geht man von einer Lebensdauer von rund 50 Jahren aus – zumal auch Auffrischungsrenovierungen entfallen. Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet, weisen Fliesen so geringere Treibhausgas-Emissionen aus als etwa Vinyl-, Laminat- oder Teppichböden. Dies gilt umso mehr, wenn sie in Deutschland in energieeffizienten Werken hergestellt und nicht um die halbe Welt transportiert wurden.

Nicht vergessen: Ersatzfliesen
Mit Blick auf ihre Langlebigkeit und ihre breiten Einsatzmöglichkeiten im gesamten Wohnbereich empfiehlt sich ein Gesamtkonzept, das im besten Fall auch Terrasse oder Balkon mit einbezieht und zum Stil des Hauses passt. Und für den Fall, dass doch einmal eine Fliese zu Bruch geht, sollte man immer ein paar Ersatzfliesen in petto haben.

Karin Birk

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