Fenster: Komfort steigern, Kosten sparen

Wer alte Fenster und Balkontüren erneuert, profitiert dreifach: durch einen erhöhten Einbruchschutz, optimierten Schallschutz und eine verbesserte Energieeinsparung.

Fenster zählen zu den großen Schwachstellen eines Hauses. Vor allem in den letzten dreißig Jahren hat sich die Technik im Fensterbau kontinuierlich weiterentwickelt; darum lohnt sich ein Austausch der Fenster heute umso mehr. Im Allgemeinen gilt: Fenster, die vor 1995 eingebaut wurden, bieten ein hohes Einsparpotenzial an Heizkosten. Daher lohnt sich ein Umstieg auf neue Fenster, um die Energiekosten zu senken, nicht nur bei Altbau-Häusern.

Energiekosten sparen
Fenster, die in die Jahre kommen, weisen Mängel an den Dichtungen auf. Temperaturschwankungen im Sommer und Winter sowie das Öffnen und Schließen der Fenster sorgen dafür, dass diese undicht werden. Das Resultat ist kalte Luft, die ins Haus zieht, und warme Raumluft, die nach außen dringen kann. Keine Frage, moderne Fenster sind ein zentraler Punkt des energetischen Sanierens.

Weniger als vierzig Prozent der deutschen Fenster sind mit Wärmedämmglas ausgestattet, das seit Mitte der Neunzigerjahre eingebaut wird. Es hat mehr als die doppelte Dämmkraft der ersten Isoliergläser, die es bereits seit den Siebzigerjahren gibt. Noch effektiver ist Drei-Scheiben-Wärmedämmglas – es verliert nur ein Zehntel der Heizwärme, die durch Einfachglas entweicht.

Der U-Wert beziffert die Wärmedämmung des Glases
Der Wärmedurchgangskoeffizient U bemisst, wie viel Wärme eine Fläche von einem Quadratmeter Größe innerhalb einer Stunde durchlässt. Je niedriger dieser U-Wert des Fensters, desto geringer ist der Energieverlust. Die Senkung des U-Werts allein um 0,1 Watt pro Quadratmeter und Kelvin – W/(m²·K) – spart pro Quadratmeter Fensterfläche während der Heizperiode etwa einen Liter Heizöl. Außerdem verringern die technischen Innovationen im Fensterbau zusätzlich die Wärmebrücken im Bereich der Rahmen.

Energieeinsparrecht einhalten
Beim Austausch der Fenster müssen Eigentümer die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beachten, welches seit 1. November 2020 die Energieeinsparverordnung (EnEV) ersetzt. Neue Fenster müssen mit Wärmeschutzverglasung eingebaut werden. Dabei darf der U-Wert neu eingebauter Außenfenster und Glastüren in Räumen mit Temperaturen über 19 Grad Celsius den Wert von maximal 1,3 W/(m²·K) nicht überschreiten. In Räumen mit Temperaturen zwischen zwölf und 19 Grad Celsius ist ein Wärmedurchgangskoeffizient von maximal 1,9 W/(m²·K) erlaubt.

Schutz vor Eindringlingen
Ein weiterer Pluspunkt: Moderne Tür- und Fenstersysteme basieren auf den neuesten Sicherheitstechniken und bieten durch ihre einbruchhemmenden Faktoren einen besseren Schutz von Haus und Eigentum. Und auch ein weiterer Eindringling bleibt weitestgehend außen vor: der Lärm. Wer noch eine Einfachverglasung hat, spürt bereits mit einer modernen Doppelverglasung einen deutlichen Unterschied und profitiert von einer verbesserten Lebensqualität. Für einen besonderen Lärmschutz bieten sich spezielle Schallschutzfenster an. Diese beruhen auf einem abgestimmten System von Rahmen, Dichtungen und Mehrfachverglasung, damit der Krach weitestgehend auf der Straße bleibt.

KfW-Förderung nutzen und Geld sparen
Wer neue Fenster einbaut, kann das KfW-Programm „Energieeffizient sanieren“ beantragen – entweder als günstigen Kredit oder als Zuschuss. Wichtig: Der Antrag muss von einem Energieberater vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter https://t1p.de/kfw-fenster

Schimmel vermeiden
Luftdicht eingebaute neue Fenster lassen im Vergleich zu ihren Vorgängern keine feuchte Luft durch Fensterdichtungen oder undichte Anschlussfugen im Mauerwerk mehr entweichen. Während früher so ein – quasi natürlicher – Luftwechsel stattfand, ist dieser mit neuen Wärmedämmfenstern auf ein Minimum reduziert.

Deshalb sollte bei modernen Fenstern das Lüftungsverhalten angepasst werden: Mehrfach pro Tag ist nun eine Stoßlüftung notwendig. Ansonsten steigt die Luftfeuchte in der Wohnung, vor allem während der kalten Jahreszeit. An den kühlsten Stellen im Raum kann dann die Temperatur unter die sogenannte Taupunkt-Grenze sinken. Bildung von Kondenswasser und spätere Feuchte- und Schimmelpilzschäden sind die Folge.

Auch der Einbau von zentralen Lüftungsanlagen oder in das Fenster integrierte Elemente, wie Fensterfalz-Lüftungen und Lüftungsklappen, schaffen Abhilfe und übernehmen den nötigen Luftaustausch.

20 %
Bis zu 20 Prozent der Raumwärme können durch undichte Fenster verloren gehen.

Anna Katharina Fricke
Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

2103 01hl – kl3

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