Energieeffizient wohnen dank moderner Fenster

Der Austausch alter Fenster spielt eine wichtige Rolle dabei, unnötige Wärmeverluste in der Gebäudehülle zu reduzieren.

Beim Fensterkauf steht der Verbraucher oft vor der Wahl, ob er sich für eine Zweifach- oder Dreifachverglasung entscheiden soll. Wichtige Faktoren, die bei der Entscheidung eine Rolle spielen, ist der U-Wert, der in der Maßeinheit Watt W/(m²K) gemessen wird. Alte Einfachverglasungen erreichten nur U-Werte von 5 W/(m²K) und haben damit mit modernen Zwei- bis Dreifachverglasungen nur noch wenig gemein.

Gesetzliche Anforderungen

Gemäß den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) liegt der maximal zulässige Wärmedurchgangskoeffizient von modernen Fenstern bei einem U-Wert von 1,3 W/(m²K). Die reine Verglasung darf lediglich einen U-Wert von 1,1 W/(m²K) aufweisen. Diese gesetzliche Mindestvorschrift können auch Fenster mit Zweifachverglasung erreichen. Um jedoch eine Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch das BAFA zu erhalten, sind noch niedrigere Werte nötig: Dann muss der U-Wert der neuen Fenster unter 0,95 W/(m²K) liegen. Das erfüllen nur moderne Fenster mit Dreifachverglasung, die einen U-Wert von unter 0,6 W/(m²K) erreichen können.

Dreifachverglasungen setzen sich vermehrt durch

So sind Dreifachverglasungen immer häufiger anzutreffen, da sie gegenüber dem zweifach verglasten Fenster neben dem verbesserten Wärmeschutz in der Regel auch einen noch besseren Schall- und Sonnenschutz bieten. Oftmals verfügen sie über eine besondere thermische Isolierung: Die Zwischenräume der Scheiben sind mit Edelgas – meist Argon oder Krypton – gefüllt. Somit verbessert sich die Wärmedämmung zusätzlich. Durch Beschichtung von zwei der drei Gläser wird das langwellige Infrarotlicht der Sonne reflektiert. Durch diese weitere Verbesserung der Wärmedämmung überhitzen die Innenräume im Sommer trotz der Sonneneinstrahlung nicht. Ein Nachteil dabei ist, dass im Winter, wenn die Sonneneinstrahlung gewünscht ist, keine Erwärmung der Innenräume stattfindet. Auch sind dreifach verglaste Fenster im Schnitt um 10 bis 20 Prozent teurer als identisch ausgeführte zweifach verglaste Fenster. Dafür werden sie vom BAFA als Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von 20 Prozent gefördert.

Vorsicht bei ungedämmten Altbauten

Bei unzureichend gedämmten Fassaden sollten keine Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut werden. Ist der U-Wert der Außenwand schlechter als der des Fensters kann dies zu Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelpilzbildung innen an den Wänden führen. Hier sollte entweder zunächst die Fassade gedämmt oder Fenster mit Zweifachverglasung verwendet werden.

Lüftung

Ganz gleich, ob sich Sanierer nun für zweifach oder dreifach verglaste Fenster entscheiden: Wer mehr als zwei Drittel der alten Fensterflächen austauscht, muss in Zukunft richtig lüften und sogar ein Lüftungskonzept von einem Experten erstellen lassen. Grund dafür ist die höhere Dichtheit der Gebäude. Auch die Schimmelgefahr erhöht sich: Es ist möglich, dass die Kombination aus dichten Fenstern und schlecht gedämmten Wänden die Bildung von Schimmelsporen fördert. Daher kommt es auf das richtige Lüftungsverhalten an, um dem entgegenzuwirken.

Feuerzeugtest

Mit dem Feuerzeugtest lässt sich ganz einfach die Zahl der Scheiben und Beschichtungen in einem Fenster ermitteln: Halten Sie ein Feuerzeug vor die Scheibe und beobachten Sie die Reflexion der Flamme im Fenster. Bei einer Doppelverglasung sind zwei Doppelflammen in der Spiegelung zu sehen. Ist der Fensterzwischenraum mit einer wärmereflektierenden Beschichtung versehen, erscheint die zweite Spiegelung anders eingefärbt.

Anna Katharina Fricke, Referentin Presse und Kommunikation Haus & Grund Deutschland

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