CO2: Wer ist hier das Sorgenkind?

Deutschland hat sich zur Minderung der CO2-Emissionen verpflichtet. Auch der Gebäudebereich muss im Zuge dessen den jährlichen Ausstoß reduzieren – während die Bundesregierung gleichzeitig 400.000 neue Wohnungen pro Jahr bauen will. Derweil betrug die Reduktion der CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2020 im Gebäudebereich gut 45 Prozent!

Dies ist eine gewaltige Leistung, auch wenn das jährlich festgesetzte Einsparziel im letzten Jahr knapp nicht erreicht wurde. Wenn nun nach jahrzehntelangen Erfolgen – trotz intensiven Neubaus und in Zeiten der Corona-Pandemie, in der sich die Bürgerinnen und Bürger überdurchschnittlich viel zu Hause aufhalten mussten – die CO2-Reduktion nicht ganz so groß wie gewünscht ausfällt, dann ist das nicht gerade optimal. Aber kein Grund, den Gebäudebestand zum Sorgenkind zu erklären, wie es Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jüngst taten.

Richtig wäre gewesen, wenn die beiden Minister die in ihren Ressorts verantworteten Hürden für die Energiewende endlich beseitigten: Klarheit bei der Energieversorgung mittels Versorgungsatlanten, die Einführung von Mieterstrom oder kostenfreie individuelle Sanierungsfahrpläne. Dies sind nur einige Beispiele, an denen die Politik seit Jahren scheitert. Und deswegen ist wohl eher die Bundesregierung das Sorgenkind der Energiewende, nicht der Gebäudebestand.

Kai H. Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland

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