Bauen mit Holz – Gesund und nachhaltig

Das Bauen mit Holz liegt im Trend. Und das hat seinen Grund: Holz ist nicht nur ein ästhetischer, behaglicher und vielseitig einsetzbarer Baustoff. Holz steht auch für ein die Ressourcen und das Klima schonendes Bauen.

Hinzu kommt, dass sich in den vergangenen Jahren der Grad der Digitalisierung in der Holzverarbeitung deutlich erhöht hat. Damit lassen sich sowohl standardisierte als auch individuell geplante Bauteile immer besser vorfertigen, was die Bauzeit vor Ort deutlich verringert. Auch das macht das Bauen mit Holz interessant.

Immer mehr neue Wohnhäuser aus Holz
Immer mehr Bauherren entscheiden sich deshalb für vorwiegend mit Holz erstellte Neubauten. „Im Wohnungsneubau liegt der Anteil mittlerweile bei 21,3 Prozent und im Nichtwohnungsbau bei 21,7 Prozent“, sagt Rainer Kabelitz-Ciré, Geschäftsführer von Holzbau Deutschland, dem Fachverband der Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, mit Blick auf die jüngsten Zahlen.

Der Baustoff Holz ist deshalb so faszinierend, weil er von der Konstruktion eines Bauwerks über die Gestaltung der Fassaden bis zum Innenausbau vielseitig einsetzbar ist. Auch für Sanierungen – wie ökologische Fassadensanierungen – und für Anbauten ist Holz geeignet. Für Dachaufstockungen empfiehlt sich Holz wegen seiner Leichtigkeit in besonderer Weise, denn schließlich darf die Last des neuen Stockwerks die obere Geschossdecke nicht überfordern.

Hinzu kommen weitere günstige bauphysikalische Eigenschaften. So ist Holz gut für das Raumklima. Es kann gut Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben und so zum Wohlbefinden beitragen. Darüber hinaus eignet sich Holz gut für die Wärmedämmung und hilft im Winter Heizenergie sparen: „Holz lässt weniger Wärme durch als Stein“, sagt Kabelitz-Ciré mit Blick auf den niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten.

Und was Vorurteile gegenüber Bauten aus Holz beim Brand- und Schallschutz angeht, da sagt der gelernte Zimmerer und Bauingenieur ganz klar: „Alle verbauten Materialien müssen die bauordnungsrechtlichen Anforderungen der jeweiligen Landesbauordnungen erfüllen, ansonsten dürfen sie gar nicht verbaut werden.“ So müssten durch Studien und Brandversuche die erforderlichen Brandwiderstandsdauern der Baukonstruktionen nachgewiesen werden, damit sie bauaufsichtlich zugelassen würden.

Keine chemischen Holzschutzmittel erforderlich
Auch chemische Keule braucht es nicht, um einen Bau aus Holz auch über Jahre gut zu erhalten. Nötig ist allerdings ein Maßnahmenmix aus Überdachung, Bekleidung und richtiger Konstruktion. Und natürlich muss ein Holzrahmen auf trockenem Untergrund stehen. „Unter Berücksichtigung des konstruktiven Holzschutzes sind keine chemischen Holzschutzmittel erforderlich“, betont Kabelitz-Ciré.

Und um eventuelle Schäden am Holz durch Insekten vorzubeugen, wird technisch getrocknetes Holz verwendet. Auch werde unzuträgliche Feuchtigkeit mit konstruktiven Maßnahmen so von den Hölzern ferngehalten, dass holzzerstörende Pilze keine Lebensgrundlage finden, heißt es bei Holzbau Deutschland. Und sollten bestimmte Bauteile einer „Bewitterung“ ausgesetzt sein, können durch die Wahl von ausreichend dauerhaften Holzarten wie Lärchen-, Douglasien- oder Eichenkernholz sehr langlebige Konstruktionen errichtet werden. Jahrhundertealte Fachwerkkonstruktionen sind ein gutes Beispiel dafür.

Baustoff reduziert Kohlendioxid
Im Trend liegt Holz auch wegen seiner Nachhaltigkeit. „Zu den großen Vorteilen der Holzbauweise zählt vor allem der Klima- und Umweltschutzeffekt“, sagt Kabelitz-Ciré. Denn Holz ist ein nachwachsender Baustoff vor unserer Haustür. Und ein Baum kann während seiner Wachstumsphase viel klimaschädliches Kohlendioxid aufnehmen und den Kohlenstoff im Holz binden. Auch lässt sich Holz relativ emissionsarm verarbeiten und die Abfälle können gut verwertet werden.

Klimapolitisch sehr wichtig: Mit Holz lassen sich andere Baustoffe ersetzen, bei deren Herstellung viele Treibhausgase freigesetzt werden. Dies ist auch deshalb interessant, weil der Bausektor bei der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung von Baumaterialien noch immer einen beträchtlichen ökologischen Fußabdruck hat und auch hier der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen in den kommenden Jahren verringert werden muss.

Nicht zuletzt lassen sich Holzbauten auch leichter wieder zurückbauen und die Materialien gut wiederverwenden. Wer mit Holz baut, kann so dazu beitragen, dass weniger Abfall anfällt und weniger Energie verbraucht wird.

Karin Birk

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