Nicht nur die Gestaltung ist wichtig für ein stimmungsvolles Bad. Die täglichen Abläufe müssen gut funktionieren. Design geht im Bad eine immer stärker werdende Symbiose mit Technik, digitalen Elementen und Aspekten der Nachhaltigkeit ein. Im Schnitt alle 15 bis 20 Jahre sanieren die Deutschen ihr Bad. Da dieser Raum in Bezug auf Planung und technische Ausstattung der bei Weitem komplexeste Bereich der Wohnung oder des Hauses ist, kann das Vorhaben entsprechend kostenintensiv werden. Im Rahmen einer bundesweiten Umfrage bei den Mitgliedern der Handwerkerkooperation bad & heizung AG im Oktober 2023 wurden für die Komplettsanierung eines 7 bis 8 Quadratmeter großen Bades mittlerer Ausstattung durchschnittliche Kosten von 34.350 Euro ermittelt.
Neuer Grundriss durch Vorwandtechnik
Da lohnt es sich, Entscheidungen mit Blick auf die Zukunft zu treffen. So kann dank der sogenannten Vorwandtechnik der bestehende Grundriss komplett neu gedacht werden: Dabei verschwindet hinter den Vorwänden, die aus einem stabilen Tragwerk errichtet werden, die gesamte Sanitärtechnik wie Installationsleitungen, Rohre oder der Spülkasten. Insbesondere bei älteren Bestandsbauten ist es ratsam, bei einer Komplettsanierung bestehende Trinkwasser- und Abwasserleitungen in der Wand auf ihre Funktionsfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls erneuern zu lassen. Befindet sich die Wohnung in einer Wohnungseigentümergesellschaft, sollte die Verwaltung vor Beginn des Bauvorhabens darüber informiert werden, um bereits im Vorfeld zu klären, wie bei einer eventuell auftretenden notwendigen Rohrsanierung vorgegangen wird. Anlagen und Einrichtungen, die dem gemeinschaftlichen Gebrauch der Wohnungseigentümer dienen – etwas die Trinkwasserleitung – befinden sich per Gesetz im Gemeinschaftseigentum. Daher ist eine Abstimmung mit der Verwaltung wichtig. Zudem ist es sehr hilfreich, die freigelegten Rohre und Leitungen zu vermessen und zu fotografieren, um festzuhalten, wo später in die Wand gebohrt werden darf.
Bodengleiche Dusche statt Badewanne
Häufig wird bei einer Sanierung die vorhandene Badewanne gegen eine großzügige bodengleiche Dusche ausgetauscht. Werden der Boden- und Duschbereich mit ein und derselben Fliese belegt, wirkt das Bad optisch geräumig. Ein leichtes Gefälle im Duschbereich lässt das Wasser abfließen. Allerdings hat das Verlegen der Fliesen seine Tücken: Verwendet man einen mittigen Wasserablauf, müssen große Fliesen zum Ablauf hin abgesenkt und deshalb geschnitten werden, um das Gefälle zu gewährleisten. Die Folge: Das klare Fugenbild zieht sich nicht durch den gesamten Bodenbelag. Werden eher kleine Fliesen verwendet, entstehen viele Fugen, die im Laufe der Jahre unansehnlich werden können. Die neue Königsklasse sind daher Ablaufsysteme, die außerhalb der begehbaren Fläche im Sockelbereich in die Wand integriert sind. Das Wasser fließt in eine Rinne oder aber in eine Öffnung mit Blende, statt unter den Füßen zu versickern. Eine gute Alternative bieten Duschtassen, die bündig in den Boden gesetzt werden. Es gibt sie in vielen Farben, manche Hersteller bieten sogar Modelle an, die mittels einer speziellen Technik passend zum Muster der Bodenfliesen bedruckt sind.
Wandfarbe statt Fliesen
Der Effekt farbiger Sanitärobjekte ist beeindruckend. Beispielsweise wirkt eine weiße Duschtasse in einem farbig gefliesten Fußboden als Fremdkörper und verkleinert optisch das Bad. Ein farblich auf den Fußboden abgestimmtes Modell dagegen fügt sich optisch harmonisch ein und lässt den Raum großzügiger wirken. Ist ein bündiger Einbau beispielsweise in Altbauten aus technischen Gründen nicht machbar, stehen Duschtassen mit sehr geringer Höhe zur Verfügung.
Im Dusch- und Badewannenbereich sind Wandfliesen die erste Wahl. Doch für die restlichen Wände, selbst hinter dem Waschbecken, gibt es alternativ spezielle Wandfarben, die absolut feuchtigkeitsbeständig und wischfest sind. Dementsprechend kann der Raum in angesagten Farbtönen gestrichen werden. Zahnpastaspritzer lassen sich im Handumdrehen wegwischen.