Projekt Stadtlabore: Im Dialog über vitale Innenstädte

Das Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das Ziel, Innenstädte mit einem digitalen Leerstandsmanagement und vorausschauendem Ansiedlungsmanagement zu revitalisieren. Eine digitale Plattform führt dabei Gewerbevermieter und -mieter zusammen und erteilt Matching-Vorschläge. Diese Plattform wird derzeit mit 14 Modellstädten entwickelt und getestet.

Nicht erst seit der Coronapandemie fallen die Prognosen für die Zukunft der Innenstädte düster aus: Laut dem Institut für Handelsforschung IFH KÖLN werden in den nächsten zwei Jahren bis zu 80.000 stationäre Geschäfte schließen. Die Revitalisierung von Stadtzentren ist daher eine besondere Herausforderung. Ein digitales Leerstandsmanagement bildet mit der systematischen und vollständigen Erfassung der Innenstadtimmobilien die Grundlage für einen qualifizierten Dialog zwischen allen Akteuren. Eine digitale Lösung, die LeAn®-Plattform, versetzt Kommunen in die Lage, zielgerichtet und schnell agieren zu können.

Matching für Vermieter und Mieter
Darüber hinaus wird der Zugang zu relevanten und neuen Nutzungskonzepten über die LeAn®-Plattform einfach und bequem ermöglicht, ebenso erfolgen kompatible Matching-Vorschläge zwischen Gewerbevermieter und Gewerbemieter – passgenau entsprechend vorhandener Flächen und Zielbildern der jeweiligen Innenstadt. Kommunen, die künftig mit der LeAn®-Plattform arbeiten, können schneller und gezielter Ansiedlung betreiben und sich so Vorteile für ihren Standort sichern.

Gemeinsam(e) Grundlagen schaffen
Eine digitale Plattform, die die Gewerbeimmobilien der Innenstadt verzeichnet – was ist die Innovation daran? Der Kernpunkt liegt in der Federführung: Bei LeAn® ist die Kommune mit ihrer Wirtschaftsförderung der maßgebliche Akteur. Durch die Schnittstellen zu weiteren Systemen und Daten sowie dem ermöglichten Zugang für alle Nutzergruppen kann das LeAn®-Konzept seine volle Wirkkraft entfalten. Die privaten Vermieter tragen durch die Bereitstellung ihrer Daten zu Gewerbeimmobilien und Leerständen, aber auch durch die Nutzung der Plattform ihren Teil dazu bei, dass Innenstadt-Standorte attraktiv bleiben oder werden. Diesen Vermietern sichert das einen schnellen Nachvermietungsprozess und angemessene Preise.

Doch die Stadtverwaltungen und ihre Wirtschaftsförderungen, Eigentümer sowie Makler als Akteure der Immobilienwirtschaft sind nicht die einzigen Nutzergruppen, welche Zugang zur Plattform erhalten werden. Ebenso entscheidend ist es, Anbieter einzubeziehen – sowohl expandierende Händler und Gastronomen als auch nichtkommerzielle Organisationen, Handwerk, Kultur und Kreativwirtschaft, Bildungseinrichtungen sowie Dienstleister. Die Verantwortung für die Gestaltung der Innenstadt wird geteilt und im Trialog zwischen Kommune, Gewerbevermietern und Mietern gelebt.

Über das Projekt
Das Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und hat eine Laufzeit bis Dezember 2022. Die beteiligten Modellstädte sind Bremen, Erfurt, Hanau, Karlsruhe, Köln, Langenfeld, Leipzig, Lübeck, Lüneburg, Mönchengladbach, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken und Würzburg. Weitere Informationen unter www.stadtlabore-deutschland.de.

Stadtlabore live: „Leerstand auflösen – Standorte gestalten“ am 9. November 2022

Am 9. November 2022 findet das Gipfeltreffen der „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ statt. Teilnehmende des Digital-Events dürfen sich schon jetzt auf spannende Impulse von innovativen Köpfen, alle Infos zur digitalen Plattform LeAn® und verschiedene Leuchtturmbeispiele aus der Praxis freuen. Die Anmeldung für das kostenfreie Event ist ab sofort hier möglich: bit.ly/stadtlabore-projektevent

Dr. Eva Stüber, IFH KÖLN

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